Der Schachenwald

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 Nach der letzten Eiszeit, also vor etwa 12.000 Jahren hat sich in der Senke zwischen der Sickinger Höhe und dem Nordpfälzer Bergland eine Moorlandschaft gebildet. Aus dem Moor ragen seit Urzeiten nur wenige Meter Gesteinsinseln heraus, die der Verwitterung standhielten. Der Wind hat dann den Sand gebracht, der sich an den Gesteinsrücken abgelagert hat. So bildeten sich die typischen Sanddünen, die man Schachen nennt. „Scacho“ bedeutete im frühen Mittelalter Zunge. Ihren Namen erhielten die Schachen wohl von der langgestreckten, zungenförmigen Gestalt.

Die Schachen sind schon immer bewaldet. Ihre kargen Böden wurden noch nie unter den Pflug genommen. Dadurch konnte sich die Bodenfauna nahezu ungestört über Jahrtausende entwickeln. Diese ununterbrochene Waldtradition ist durchaus besonders und mit ein Grund für die Ausweisung des Naturschutzgebietes „Schachenwälder“, die Teil des FFH-Gebietes „Westricher Moorniederung“ sind.

Die gestreckte Form der Schachen bedingt zudem lange Waldränder. Da Waldränder die Verbindung der Lebensräume Wald und Offenland darstellen, weisen sie immer eine hohe Artenvielfalt auf. Hier tummeln sich viele Insekten, auch Ameisen bauen in besonnten Bereichen ihr Nest. In den meist ausladenden Baumkronen brüten viele Vogelarten und Fledermäuse starten von hier in ihr Jagdrevier. Der Waldrand bietet Verstecke und Schutz für Kleinsäuger und Fuchs oder Marder ziehen sich nach der Mäusejagd auf der Wiese hierher zurück.

Der Wechsel zwischen Wald und Grünland prägt das Landschaftsbild im Westen der Moorniederung.

Foto 1: Waldrand am Hochschachen (Foto: Bodo Mahl)

Autor: Bodo Mahl